Konzept der Grundschule Kirchzell zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus
A. Leitgedanken
Schritt für Schritt – Alle kommen mit!
Gemeinsam Lust auf Lernen – Gemeinsam Schule leben
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit aller an der Erziehung und Bildung Beteiligten ist unerlässlich für eine positive Entwicklung junger Menschen.
Lehrer und Eltern setzen auf eine Erziehungspartnerschaft mit der beiderseitigen Akzeptanz der jeweiligen Kompetenzen und Aufgabenbereiche mit dem Ziel der gegenseitigen Unterstützung zum Wohle der uns anvertrauten Kinder. Das Verhältnis zwischen Schule und Eltern ist geprägt von Offenheit, Vertrauen und Wohlwollen.
B. Schulspezifische Gegebenheiten
Die Grundschule Kirchzell liegt im dörflich geprägten Markt Kirchzell im Landkreis Miltenberg. Das neu sanierte Schulgebäude beherbergt ebenfalls die Kindertagesstätte „Abenteuerland“.
An unserer Schule unterrichten 4 Lehrkräfte, 1 Fachlehrerin sowie der Pfarrer der Kirchengemeinde. In der verlängerten Mittagsbetreuung sind 3 Mitarbeiter beschäftigt. Wir unterrichten zur Zeit 59 Schüler in drei jahrgangsgemischten Klassen.
Unser Schulprofil beinhaltet die enge Kooperation mit der Kindertagesstätte, die tiergestützte Pädagogik, Schwerpunktbereiche Lesen und MINT-Fächer.
Da wir mit 3 Klassen keinen Anspruch auf die Hilfe einer Sekretärin haben, obliegt der Schriftverkehr sowie der Telefondienst der Schulleiterin.
Seit Jahren kann die Schule sowohl auf eine wohlwollende Elternschaft als auch auf einen Elternbeirat bauen, der in hohem Maße bereit ist, sich für die Interessen der Schule einzusetzen und sie zu unterstützen. Deshalb ist die Einbindung des Elternbeirates in Fragen der Schulentwicklung eine Selbstverständlichkeit.
C. Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung einer differenzierten Elternarbeit
Qualitätsbereich Gemeinschaft
Ziele:
Wir pflegen eine Willkommenskultur und schaffen „Vertrautheit“. Alle Kinder und Eltern sollen sich vom ersten Moment an wohlfühlen. Eltern und Kinder können jederzeit an die Schulleitung, die Lehrkräfte und andere Mitarbeiter herantreten. Persönlichen Austausch ermöglichen wir jederzeit – auch schon vor Schuleintritt.
Maßnahmen:
Eine Willkommenskultur pflegen
Bei der Schuleinschreibung werden wartende Eltern durch den Elternbeirat betreut und verpflegt. Frühzeitige Information der Eltern im Rahmen eines Informationsabends zur Einschulung. Am ersten Schultag werden die Eltern nach der Gemeinschaftsveranstaltung betreut und verpflegt (gemeinsames Frühstück).
Für Erstklässler, Neueinsteiger und alle neuen Eltern: Patenschaften der Schüler, Elternsprecher stellen Kontakt her zu den Eltern.
Ein Wegweiser und Lehrerbilder erleichtern Neuankömmlingen die Orientierung.
Wertschätzung zeigen
Gemeinsame Aktivitäten von Elternbeirat und Lehrern, z.B. Abschluss-Ausflug zur Klingenburg, Jahresabschlussgeschenk als Anerkennung
Einander entgegenkommen
Flexible Sprechstunden, gesicherte Betreuung bis Schulschluss, Zusammenarbeit von Mittags betreuung und Schule, Terminabsprachen: Einbeziehung der Kindergärten, Nachbarschulen, Mittagsbetreuung
Kontakte pflegen
Einrichtung einer Schulhomepage, telefonischer Kontakt, Kontakt über das Hausaufgabenheft, Informationsabende, Elternbriefe, Elternstammtische, gemeinsame Feste und Feiern (Schulfest, Buchwoche, Weihnachtsfeiern, usw.)
Für Aufenthaltsqualität sorgen
ansprechende Gestaltung der Aula und Klassenzimmer
Zusammengehörigkeit stärken
gemeinsame Entwicklung des Leitbildes der Schule (Lehrer, Eltern und Kinder), Schulanfang mit Eltern/Familie, gemeinsame Gottesdienste
Erfolgsindikatoren:
- Eltern und Lehrkräfte besuchen regelmäßig schulische Veranstaltungen.
- Sie bringen eigene Ideen ein und tragen selbst zum Gelingen schulischer Veranstaltungen bei.
- Sie teilen der Schule relevante Vorkommnisse mit und halten sich an die organisatorischen Abläufe.
- Eltern, Kinder und Lehrer zeigen oder äußern ihr Wohlbefinden in der Schule.
Qualitätsbereich Kommunikation
Ziele:
Lehrkräfte und Eltern kennen und akzeptieren einander. Der Umgang ist offen und transparent. Die Eigenart und Individualität der Gesprächspartner schätzen wir und gehen darauf entsprechend ein.
Maßnahmen:
Gelegenheiten für Gespräche anbieten
Elternabende in den Klassen, thematische Elternabende in Absprache mit EB, Teilnahme von Lehrern am Elternstammtisch, Eigenverantwortlichkeit der Eltern stärken, Elternbriefe über E-Mail, bzw. in Papierform ( Rückmeldung sichern ), Homepage
Ansprechpartner benennen
Klassenelternsprecher, Elternbeirat, eventuell einzelne Lehrkräfte für spezifische Themen
Erreichbarkeit sicherstellen
durchgängige telefonische Erreichbarkeit während der Schulstunden durch AB, Krankmeldung ab 7.30 Uhr, evtl. auch per E-Mail möglich
Auf Bedürfnisse eingehen
heranziehen von Dolmetschern bei Gesprächen mit Eltern mit Migrationshintergrund
Zielstrebig informieren
zeitnahes Gespräch bzgl. Leistungs-, Verhaltensänderung, familienbezogenen Informationen, die für die Schule relevant sind, durch die Eltern
Erfolgsindikatoren:
- Eltern nutzen die Kommunikationsmittel verantwortlich, um relevante Vorkommnisse oder Änderungen, die Einfluss auf die Entwicklung ihres Kindes haben könnten, mitzuteilen.
- Sie wenden sich vertrauensvoll an die Schule, wenn Schwierigkeiten im Hinblick auf Schullaufbahn oder Erziehung auftreten.
- Sie erkennen das pädagogische Personal der Schule als kompetente Ansprechpartner an. Dies gilt wechselseitig.
- Elterngespräche verlaufen in einem angenehmen Rahmen und gegenseitiger Wertschätzung.
- Eltern tragen durch konstruktive Kritik und Eigeninitiative zu einer positiven Schulentwicklung bei. Es treten kaum Irritationen oder versteckte Konflikte auf.
- Der Elternbeirat steht in aktivem Austausch mit der Elternschaft und wird als direkter Ansprechpartner genutzt.
Qualitätsbereich Kooperation
Ziele:
Eine Erziehungspartnerschaft im Sinne einer Zusammenarbeit auf Augen-höhe ist vorhanden. Wir unterstützen unsere Eltern bei der Erziehung und Förderung „unserer“ Kinder. Wir sind aufgeschlossen für die persönliche Situation unserer Familien und helfen ihnen, ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag gerecht zu werden. Eltern wenden sich vertrauensvoll an die Schule und nehmen schulische Ratschläge an. Eltern kennen Institutionen und außerschulische Angebote zur weiteren Förderung/Betreuung ihrer Kinder und zur eigenen Entlastung.
Maßnahmen:
Gemeinsame (Lern- )Ziele vereinbaren
Lernentwicklungsgespräch in den Jahrgangsstufen 1-3, Tipps für häusliches Lernen und Lernen im Alltag, gemeinsame Zusammenarbeit bei pädagogischen Zielsetzungen (Leitbild, Schulentwicklungsprogramm, Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, Pausenordnung)
Elternkooperation fördern
Möglichkeiten der gegenseitigen Hilfestellung, z.B. beim Ausfüllen von Anträgen für Kinder mit Migrationshintergrund, Vernetzung über Kontaktdatenliste
Elternexperten einbeziehen
„Schatztruhe Eltern“: Kompetenzen, Fachkenntnisse und Bereitschaft zum Engagement werden abgefragt, Beteiligung engagierter Eltern z. B. als Lesepaten
Mithilfe anbieten und annehmen
bei Schulveranstaltungen ( Sportfest, Einschulung, Schulfeste, Ausflüge )
Impulse für zu Hause geben
Elternbücherei, thematische Elternabende (z.B. Mediennutzung)
Erfolgsindikatoren:
- Eltern sind Teil der Schulfamilie als Experten im Unterricht, als Unterstützer bei Projekten und Schulfesten, als Berater bei der Darstellung der Schule nach außen.
- Es gibt ein Jahresprogramm (Austausch, Aktionen) für die Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Grundschule und Grundschule und den weiterführenden Schulen. Gegenseitige Hospitationsmöglichkeiten werden angenommen.
- Das Lernentwicklungsgespräch wird als angenehmes, konstruktives, persönliches Feedbackgespräch von allen Beteiligten geschätzt.
Qualitätsbereich Mitsprache
Ziele:
Eltern beteiligen sich aktiv am Schulleben, im Elternforum oder Elternbeirat. Im Elternbeirat fordern wir die Teilnehmer/-innen auf, selbst Vorschläge für Projekte zu machen. Ihre Anliegen und Verbesserungsvorschläge sind willkommen.
Maßnahmen:
Zur Mitgestaltung ermutigen
Klassenelternsprecher als Ansprechpartner
Durch Infostände, Homepage und Elternbriefe werden Mitsprachemöglichkeiten transparent gemacht. Eltern werden gezielt angesprochen und ermutigt, ihre Chancen zur Mitgestaltung wahrzunehmen.
Austausch pflegen
Regelmäßige Sitzungen der gewählten Elternsprecher mit Schulleitung
Netzwerke ausbauen
Die Schule und die Elternvertreter sind über die Kooperation mit dem Kindergarten informiert und involviert durch gemeinsame Planung von Veranstaltungen.
Die Kooperation mit dem Gartenbauverein, der Feuerwehr, dem Erlebnisbauernhof Schäfer sowie dem Netz „Kind und Hund“ wird gepflegt.
Erfolgsindikatoren:
- Der Elternbeirat plant und organisiert in Zusammenarbeit mit dem Kollegium und der Kindertagesstätte Feste und Feiern.
- Eltern bringen Vorschläge für Projekte, Veranstaltungen und Verbesserungsvorschläge für organisatorische Abläufe ein.
- Eltern beteiligen sich an Umfragen zu verschiedenen Themen, EVA, sowie Rückmeldebogen zu Lernentwicklungsgesprächen.
- Der Elternbeirat steht in aktivem Austausch mit der Elternschaft und wird als direkter Ansprechpartner genutzt.
D. Qualitätssicherung
Die Evaluation des vorliegenden Konzepts zur Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus findet durch die enge Kommunikation mit dem Elternbeirat statt sowie durch einen Umfragebogen zur Rückschau über das vergangene Schuljahr.
Nach der Auswertung finden die Ergebnisse im Sinne eines Qualitätscurriculums Eingang in Ziele und Programm des neuen Schuljahres, also der weiteren Schulentwicklung.
E. Beteiligung der Schulgemeinschaft
Das vorliegende Konzept ist in folgenden Schritten entstanden:
- Die Schulleiterin erstellt eine Zusammenfassung und Sortierung aller an der Schule vorhandenen Ziele und Maßnahmen zur Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern sowie Möglichkeiten der Optimierung.
- Der Elternbeirat erarbeitet in einer Arbeitsgruppe mit der Schulleitung die an unserer Schule vorhandenen und zu verbessernden Bereiche durch geeignete Maßnahmen.
- Das Lehrerkollegium und der Elternbeirat stimmen dem Konzept zu und erkennen es durch Unterschrift an.
Das gemeinsame Konzept wird auf der Homepage der Schule veröffentlicht.